Interview mit Frank Krause


Interview zum Buch "Die Armee"


CD: Lieber Herr Krause, seit wenigen Tagen ist Ihr neues Buch auf dem Markt. "Die Armee" heißt es und Sie beschäftigen sich darin mit dem Thema, neue Kämpfer für die geistliche Revolution ausfindig zu machen. Warum haben Sie diese militaristische Sprache gewählt?

Frank Krause: Eigentlich geht es weniger um die Akquise neuer Kämpfer, als vielmehr um die Unterstützung derer, die bereits welche sind. Manche wissen allerdings noch gar nicht, dass sie solche sind! Nach der Lektüre des Buches hoffentlich schon ... Sie haben sich auf den Weg gemacht und sind über die gehabten und gewohnten Grenzen gegangen und suchen nach Orientierung. In der "Revolution" geht es um den Weg der Verwandlung, den wir als Christen gerufen sind, in der Kraft des Heiligen Geistes zu gehen, um in das Bild Christi umgeformt zu werden. Über diesen Prozess wird m. E. in der traditionellen Gemeinde von heute zu wenig gesprochen und viele Leute stagnieren in ihrer Nachfolge und mutieren zu Besuchern einer Gemeinde, anstatt Jünger von Jesus zu werden, die in der Lage sind, mit Gott zu kooperieren.

Die Bibel selbst benutzt die militärische Metapher, um klarzustellen, dass es im geistlichen Leben und Wachstum des Glaubens durchaus kämpferisch zugeht und wir eine "soldatische Gesinnung" brauchen. Die "Armee Davids", die sich einst in der Wüste sammelte, um das korrupte System Sauls zu überwinden, ist m. E. eine gute Analogie zu dem, was auch heute vor sich geht.

CD: Was sagen Sie den Lesern, die sich von dieser Frage zunächst abgeschreckt fühlen? Warum sollten sie dieses Buch dann doch unbedingt weiterlesen?

Frank Krause: Das Buch ist sicherlich nicht für die breite Masse geschrieben, sondern für die, die innerlich an einem Punkt der existentiellen Fragen, ja der Verzweiflung über den geistlichen Zustand in ihrem eigenen Leben und vielleicht auch ihrer Gemeinde angekommen sind. Ich hoffe, mein Buch gibt manchen Fragenden Antworten aus einem neuen Blickwinkel, auch wenn mir klar ist, dass die wiederum weitere Fragen aufwerfen. So ist das. Wir werden im Geist nicht "fertig", sondern gehen "von Herrlichkeit zu Herrlichkeit". Jede Reifestufe hat ihre eigenen Fragen.

Das Kapitel "Luzifer & Co" ist sicher für alle Christen eine Fundgrube an Antworten und Winken, wie sie mit den Themen Versuchung, Täuschung und Verdammnis in ihrem geistlichen Leben umgehen können. Die Untersuchung über dämonische Wirkungen auf das Denken, Fühlen, Phantasie und Willen sind sicher allgemein erhellend. Dafür alleine schon lohnt sich das Buch. Manche "Visionen" mögen dagegen für Christen, die das so gar nicht kennen, schwierig einzuordnen sein, andere werden sie beflügeln.

CD: In dem Maße, in dem Sie mich mit Ihrer radikalen Sprache zunächst erschrecken, faszinieren Sie mich aber auch. Da ist die Kritik an der müden und orientierungslosen Amtskirche und da ist Ihre Aufforderung, nicht einer Religion oder einer Kirche nachzulaufen, sondern sich allein an Christus zu orientieren. Sind Sie ein Aufrührer, dem nach Revolution zumute ist?

Frank Krause: Dass Sie von Erschrecken zu Faszination gehen, freut mich! Mir selbst geht es nicht anders und ich pendle in meinem Buch zwischen der Betrachtung des erschreckenden Zustandes einer von Christus abgekoppelten Christlichkeit und der Dimension einer "Braut-Christi-Gemeinde", die einen Krieg um die Realisierung einer intimen, herrlichen und zukunftstauglichen Gemeinde führt, hin und her. Ohne heftige Kontroversen und Konflikte wird das überkommene institutionelle System des Christentums, welches sich gar nicht um Jesus, sondern um sich selbst dreht, nicht zu überwinden sein.

CD: Was ich auf den ersten Seiten ihres Buches nicht vermutet hätte, ist eingetreten. Vieles von dem, was Sie schreiben, kann ich mittragen, allein in der praktischen Umsetzung sehe ich Schwierigkeiten. Haben Sie nicht Angst, dass Sie Ihre Leser überfordern?

Frank Krause: Wir sind von den "Wehen" einer grundsätzlichen Veränderung, nein, Verwandlung des Christentums betroffen und herausgefordert. Das ist für uns alle weder leicht noch sind die Antworten alle fertig. Zum Glück nicht! Auch können wir diese Veränderung nicht einfach nach alter Manier "machen" oder "veranstalten". Schließlich werden wir selbst zu anderen Menschen, um dann auch eine andere Kirche zu leben. Es geht also um WERDEN und um LEBEN - zwei wichtige Worte des Prozesses, den wir nur bedingt "im Griff"haben. Es braucht Vertrauen ...

CD: Herzlichen Dank für das interessante Gespräch!

Das Gespräch führte Christian Döring

Quelle: www.buecherveraenderleben.npage.eu


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